Unsere verbindliche Selbstver­pflichtung

#1

Wir unterstützen uns gegenseitig dabei, unsere Schüler:innen immer besser bei der Entfaltung ihrer Einzigartigkeit zu begleiten sowie sie auf eine Zukunft vorzubereiten, die sie selbst auch aktiv mitgestalten.

Der übergeordnete Sinn der Gemeinschaft dient der Entwicklung der Schüler:innen in Berlin und Brandenburg. Immer wieder erinnern wir uns gegenseitig daran, wenn wir, wie alle Gruppen, drohen in anderen Diskussionen verloren zu gehen. Wenn die Arbeitsbelastung zu groß wird, bildet der Sinn das Entscheidungskriterium für Prioritäten. Immer dann, wenn Unzufriedenheiten auftauchen, blicken wir gemeinsam auf den Sinn und fragen uns, wie wir uns an ihm noch besser orientieren können, um unsere Wirksamkeit wieder zu spüren.

#2

Wir beschreiten mutig neue Wege.

Wir sind so gut in der Tradition der Waldorfschulen verwurzelt und von ihren Idealen befeuert, dass wir Neues ausprobieren können, ohne die Grundimpulsgedanken der Waldorfpädagogik zu gefährden. Wir streben nach einer guten Balance aus Tradition und Innovation, orientieren uns dabei mehr an der inneren Haltung als an den etablierten Regeln. Wir ermutigen einander zu Experimenten und tauschen unsere Erfahrungen dabei aus, bereit, neue Pfade entstehen zu lassen. Wir verstehen uns in diesem Sinne als Mutgemeinschaft, die Erprobtes und Neues in Einklang bringt.

#3

Wir gestalten die Prozesse unserer Gemeinschaft klar, transparent und abwechslungsreich.

Wir achten darauf, dass unsere Prozesse dem Sinn und der Gemeinschaft dienen und nicht zum Selbstzweck werden. Um die Kraft unseres Engagements lebendig zu halten, entwickeln wir unsere Strukturen in einer Balance zwischen Innen und Außen, öffentlich und privat, vertraut und gespannt, intensiv und ruhig, klein und groß - immer an unserem Sinn und unserem Bedarf orientiert. Auch bei kleineren Begegnungen treffen wir Prozessentscheidungen, bevor wir inhaltlich eintauchen - und nutzen Gelegenheiten, um immer auch wieder mit neuen Methoden zu experimentieren.

#4

Die Gemeinschaftsmitglieder arbeiten an den Themen und Fragestellungen, die ihnen am Herzen liegen.

Jedes Gemeinschaftsmitglied arbeitet an den Themen, für die aktuell intrinsische Motivation vorhanden ist. Wofür wir uns als Gemeinschaft engagieren, ist daher die Summe von Einzelentscheidungen und darf sich kontinuierlich verändern. Um eine Orientierung zu ermöglichen, streben wir nach großer Transparenz, jedoch nicht nach Kontrolle. Da sich Bedarf und Interesse verändern, finden sich Gruppen, verändern sich in ihrer Zusammensetzung und lösen sich auch wieder auf. Wir heißen diesen organischen Prozess willkommen, auch weil die Begegnung und Zusammenarbeit in unterschiedlichsten Zusammensetzungen ein tieferes Kennenlernen innerhalb der Gemeinschaft befördert.

#5

Wir gehen ehrlich und achtsam mit den Ressourcen aller Gemeinschaftsmitglieder um.

Das meiste Engagement in unserer Gemeinschaft erfolgt nebenberuflich und auch die dafür angestellten Teammitglieder haben nur begrenzte Ressourcen. Wir achten daher sehr darauf, niemanden in Kontexte zu bringen, in denen er/sie weder Beitrag hat, noch Nutzen erlebt. Wir sprechen einander an, wenn jemand sehr belastet wirkt und suchen nach Lösungen. Wenn wir feststellen, dass ein zu großer Teil der Last auf zu wenigen Schultern liegt, treffen wir entlang unseres Sinns und den intrinsisch in der Gemeinschaft belebten Themen klare Entscheidungen, Dinge (vorerst) nicht mehr zu verfolgen. Wir sprechen es klar aus, wenn unsere eigene Last größer wird als unser Zugewinn und bitten um Hilfe. Die Personen, die sich gerade weniger engagieren, achten darauf, hierdurch für die Engagierten keine Mehrarbeit auszulösen. So erfolgt die Entwicklung unserer Gemeinschaft stets orientiert an dem, was zum Wohle der engagierten Mitglieder ist.

#6

Wir betrachten uns selbst als Lernende und unterstützen die Entwicklungswünsche anderer Gemeinschaftsmitglieder

Uns ist bewusst, dass wir die Entwicklung unserer Schüler:innen nur begleiten können, wenn auch wir uns stetig persönlich entwickeln. Im Rahmen der Gemeinschaft nimmt das eigene Lernen einen großen Raum ein. Entlang der eigenen Lernthemen ermutigen wir einander zu den nächsten Schritten und nehmen uns Zeit für Reflexion. Wir zeigen uns und unsere Schulen ehrlich und erlauben anderen authentische Einblicke in unsere Lernbedarfe, Lernerfahrungen und Lernerfolge. Wir öffnen das Erleben unserer Schulen füreinander. Die Wertschätzung des individuellen und vielfältigen Soseins unserer Mitglieder ist der Hauptmotor der Entwicklung unserer Gemeinschaft.

#7

Wir verstehen uns als gesamtgesellschaftliche Mitgestalter:innen von Bildung in Berlin-Brandenburg

Wir suchen nach Möglichkeiten, den Kindern und Jugendlichen in Berlin-Brandenburg Zugang zu Bildungsangeboten zu ermöglichen, die zur Entwicklung ihres ganz individuellen Soseins passen. Wir engagieren uns daher für Pluralismus in der Bildungslandschaft und die Durchlässigkeit der Grenzen zwischen den pädagogischen Richtungen und den Akteur:innen in der Bildungslandschaft. Wir verstehen uns nicht nur als Vertreter:innen der Rechte der Waldorfschulen in Berlin-Brandenburg, sondern einer gesamtgesellschaftlichen Entwicklung zum Wohle aller (zukünftigen) Schüler:innen.